Alte Salzsstrasse (antiqua Boemiae semita) VIA Salaria in Sachsen > Alte Salzstraße und Böhmische Steige
Allgemeine Informationen
Durch Sachsen verlaufen mehrere so genannte Salzstraßen. Salzstraßen sind alte Handelsrouten, auf denen das Salz transportiert wurde. Der Transport war damals sehr teuer, so dass nur besonders begehrte Waren über weite Strecken zwischen großen Städten transportiert wurden.
So entstanden auch in Sachsen Salzstraßen. Sie führten einst von den Salinen bei Halle ausgehend über das Erzgebirge nach Böhmen (daher auch "Böhmische Steige"). Eine dieser Verbindungen verlief von Halle nach Leipzig über Oederan, Sayda und Brüx (Most) nach Prag. Sie durchquert in ihrem Verlauf auch Wurzen und das Wurzener Land.
Diese alte Salzstraße wird heute als "Alte Salzstraße durch Mittelsachsen" touristisch entwickelt. Da diese Salzstraße zu den ältesten Wegen über das Erzgebirge gehört, wird seit altersher für diesen Weg der Begriff "Alte Salzstraße" verwendet.
Quellen:
Heimatverein Mortelgrund - Alte Salzstraße e.V.
Auf der "Alten Salzstraße" durch das Wurzener Land
Der Weg des Salzes beginnt in einer Halle, in einer Siede-Halle, bei den Halloren.
Ein wichtiger Zielpunkt für die Salzhändler - oft waren es Juden - blieb Prag. Sie brauchten kundige Führer durch die Flüsse und über das Gebirge. Für das Salz brachten sie Wein, Gewürze und Silber.
Spurensuche im Wurzener Land
Der jüdische Kaufmann Ibrâhîm ibn Ya'qûb at Turţûša war ein Gesandter des Kalifen von Cordoba (Spanien), der in der Mitte des 10. Jh. Mitteleuropa bereiste und Aufzeichnungen über seine Reisen hinterlassen hat. Er benutzte offensichtlich einen alten böhmischen Steig.
Ausgrabungen (1997/98) auf dem Crostigall in Wurzen bringen Hinweise auf einen bereits späthallstatt-frühlatènezeitlichen Salzsiedeofen (um ca. 500 v.u.Z.).
Rekonstruierter Streckenverlauf um und in Wurzen
> unterhalb der "Sachsenmühle" bei Püchau
> in einem alten Hohl-und Fahrweg zur Mulde bei Püchau
> bei Grubnitz ehemals mit der Fähre über die Mulde
> auf dem Göhrendorfer Werder in der Muldenaue
> entlang am östlichen Rand der Muldenaue
> auf der Alten Nischwitzer Straße in Wurzen
> über den Gerhardt-Hauptmann-Platz (früher Saugrube; bis 1945 Eilenburger Platz)
Hier kreuzen sich die Via Regia, der Jakobspilgerweg und die Alte Salzstraße!
> durch die Albert-Kuntz-Str. (früher Eilenburger Gasse) zum Markt
Dort, wo die Altstadt (Straßenbezeichnung) und Albert-Kuntz-Str. aufeinander treffen ist ein Altstraßenkreuz von europäischer Dimension. Das Wenzelspatrozinium der Stadtkirche steht in engem geschichtlichen Zusammenhang mit einem alten böhmischen Steig und dem frühen transkontinentalen Salzhandel.
> durch die Wenceslaigasse zum Crostigall
Hinter dem Postgut auf dem Crostigall haben Archäologen Überreste eines Salzsiedeofens gefunden!
> durch die Bahnhofsstraße
> über die Liststraße
> über die Oelschnützer Straße
> durch Oelschütz
> durch Nitzschka
> über das Mutzschener Wasser in Neichen
> hinauf zur Deditzer Höhe
Quelle: Präsentation von Wolfgang Ebert (Wurzener Geschichts-und Altstadt-Verein) 2011, weitere Quellen und Bildnachweise: Foto Salzsiedeofen: Städtisches Museum Heilbronn; Wegeskizze zu Ibrahim ibn Jakubs Reiseverlauf: aus einem Beitrag von Adolf Böhm im "Rundblick"
Mehr Informationen erhalten Sie im Internet unter folgendem Link.
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